Pulsvergleich kann Klarheit schaffen, Dr. Ralf Hamann

11. September 2013 - 17:37 Uhr
Beitragsserie der Chiemgau Zeitung zur Zweiten Priener Gesundheitswoche
Dass unter der sogenannten Schaufensterkrankheit vor allem Frauen zu leiden haben, hat nichts damit zu tun, dass das weibliche Geschlecht gerne zum Einkaufen aufbricht. Vielmehr verstehe man darunter eine Durchblutungsstörung der Beine, die den Betroffenen nach einigen Metern Gehen Schmerzen verursache, die sie zum Stehenbleiben zwinge, erklärte Dr. Ralf Hamann, Chefarzt der Gefäßchirurgie der Schön Klinik Vogtareuth. Aufgrund verengter Stellen in den Arterien bekämen die Beinmuskeln zu wenig Sauerstoff, was zu den Beschwerden führe.
Beim Stehen reiche das Blut zur Sauerstoffversorgung wieder aus und die Person könne nach einer kurzen Pause wieder eine ähnlich lange Strecke absolvieren, um dann wieder innezuhalten. Die Person bewege sich quasi von Schaufenster zu Schaufenster fort. Die Verkalkung der Arterien sei altersbedingt und werde von Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, zu hohen Werte von Cholesterin und Blutzucker sowie aufgrund von Vererbung weiter begünstigt. Anders als die Venen, die das sauerstoffarme Blut vom Körper zum Herzen führten, pumpten die Schlagadern, die Arterien, das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in den Körper. Sollte sich eine Vene verschließen, was meist die Folge einer Thrombose sei, könne dies mit Kompressionen oder einer medikamentösen Blutverdünnung behandelt werden. Arterien hingegen müssten durch einen direkten Eingriff an der verengten Stelle geöffnet werden. Um festzustellen, ob eine solche Gefäßverengung bestehe, könne man den Puls von der Leiste, dem Knie oder der Hand mit dem am Knöchel vergleichen. Bemerke man einen Unterschied, könne dies auf eine Verkalkung hinweisen. Mithilfe von Ultraschall, Röntgen oder der Computer Tomographie ließen sich diese Verengungen, Umgehungen oder abgebrochenen Adern genaustens abbilden. Ziel jeder Therapie sei es, das Gefäß wieder zu öffnen, den Blutfluss wiederherzustellen und somit ein beschwerdefreies Gehen wieder zu ermöglichen. Jeder Fall sei anders und benötige eine individuelle Therapie. So könne über einen Katheter ein Stents oder ein Ballon eingeführt werden, die die betroffenen Stellen aufdehnen. Je länger die Strecke der Verkalkung sei, um so eher benötige man dazu einen Bypass oder eine Prothese, die operativ gelegt werden müssten. Je früher solche Verengungen erkannt und behandelt würden, umso kleiner könne die Behandlung ausfallen. Als generelle Empfehlung gab Dr. Ralf Hamann seinen Zuhörern mit auf den Weg, in jedem Fall frühzeitig die Risikofaktoren zu reduzieren. Und: „Das beste Mittel gegen Arterienverkalkung ist Bewegung und Ausdauersport“, rät Hamann. „Ganz gleich, welcher Art – Hauptsache, es wird regelmäßig und mit Konsequenz ausgeführt.“

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